Grusswort zum einjährigen Online-Jubiläum

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GRUSSWORT ZUM EINJÄHRIGEN ONLINE-JUBILÄUM DES „TRIEBZUGS“

Liebe Leser,

am 24. März 2013 stellte ich den ersten Teil der Triebzug-Chronologie ins Netz, womit ich meine schlimmen Erfahrungen mit Danyelle zu Papier brachte und sie so auch intensiv verarbeiten konnte.

Manche meiner Blog-Besucher sehen in dieser Chronik nur ein bösartiges Pamphlet, ein Vehikel, mit dem ein Narzisst der Hure, die sich von ihm abwandte, eine Retourkutsche verpassen wollte.

Sie haben jedoch übersehen, daß mir es seit dem Bruch mit Danyelle auf den konstruktiven Dialog ankam, der mit ihr nicht mehr geführt werden konnte, weil sie den Kontakt kurzerhand abbrach. Daher wählte ich das Transgenderforum, das ich damals durch Danyelle selbst kennenlernte, als Kontaktmöglichkeit. Von Anfang an erntete ich dort nur Hohn und Spott, weil man sich blind und kritiklos auf die Seite von Danyelle stellte, die man dort – dem transgenderischen „Gemeinschaftssinn“ folgend, als Opfer und mich als Täter sah. Trotz der Tatsache, daß Beate R. & Co die Vorgänge mit Janine 83, mit der es 2007 eine ähnliche Auseinandersetzung um Danyelle gegeben hatte, noch gut in Erinnerung hatten, erfolgte diese Wertung ohne jede Überprüfung des Wahrheitsgehaltes.

Gerade weil mir der korrekte Umgang mit der Wahrheit – nicht nur in Bezug auf Danyelle – stets am Herzen lag, konnte ich mit dem Triebzug die Darstellung unserer Geschichte auf die eigenen Beine stellen, um so jedem interessierten Leser die Möglichkeit zu geben, zu erfahren, wie es wirklich war.

Ich habe viel positive und auch negative Resonanz durch die Veröffentlichung des Triebzuges erhalten. Alle Beiträge haben mich in meinem Bestreben, die Gründe für Danyelles Verhalten zu erfahren, weitergebracht. Schließlich erfuhr auch Danyelle von der Geschichte. Sie war von der Offenlegung aller Details, die für mich zweifelsohne eine wichtige Rolle spielten, nicht begeistert. Allerdings ging der Triebzug erst ein Jahr nach dem Zerwürfnis online, und bis dahin machte ich zahlreiche Versuche, mit Danyelle ins Gespräch zu kommen.

Der Triebzug war für mich ein wichtiger Schritt, diese enttäuschende Erfahrung zu verarbeiten. Er ist ein wichtiger Markstein, mit dem die Aufarbeitung dieser Tragödie erst ermöglicht wurde.

Wie wir wissen, ist mir dies nur teilweise gelungen, denn immerhin hat der Triebzug in Transgenderkreisen bis heute einigen Staub aufgewirbelt. Dort hat man die Meinung zementiert, daß ich ein gefährlicher Stalker sei, während ich stets nur ein vernünftiges Wort mit Danyelle wechseln wollte. Ich mußte mich von Danyelle beleidigen lassen, im März 2014 bedrohte sich mich gar mit dem Tode. Ich frage mich, warum ein Mensch zu einem solchen Schritt fähig ist, während er die viel einfacher umsetzbare Option eines Gespräches stets kategorisch ablehnte.

Natürlich weiß ich heute, daß die Faktoren der Bildung, der sozialen Herkunft und des Umganges, der bei Danyelle nie der beste war (weshalb sie auch selbst davon sprach, einer Randgruppe anzugehören), eine Rolle dabei spielten, und ich weiß auch, daß ich mich damit in ein halbkriminelles Milieu begeben habe, in dem Umgangsformen üblich sind, die mir bisher nur aus Kriminalfilmen und Sozialdramen bekannt waren.

Doch diese Einsicht gehört ebenso zur Wahrheit wie die Geschichte mit Danyelle, und als solche habe ich sie zu akzeptieren. Ebenso wie den Kriegszustand, den mir Danyelle mit ihrer Morddrohung erklärt hat. So enden üblicherweise Verwicklungen im kriminellen Milieu, auch diese Erfahrung ist zur Kenntnis zu nehmen.

Dennoch halte ich fest, daß wir alle Menschen sind, und ich mag mich auch nach der Kriegserklärung nicht mit der schmerzlichen Feststellung abfinden, daß es sich bei Danyelle um ein kriminelles Individuum handelt, sondern um einen Menschen, dessen merkwürdiges Verhalten auf Gründen basiert, über die ich stets nur spekulieren konnte. Ich habe mich oft gefragt, warum sie ein Leben in Lug und Trug führt – etwa, weil sie nie im Leben wahre Liebe erfahren hat oder weil sie häufig enttäuscht wurde?

Wir wissen es nicht, auch Beate R & Co wissen es nicht – sie wollen es wohl auch nicht wissen. Weil ich es jedoch erfahren will und muß, eröffnete ich diesen Blog, den es auch als Hörbuch gibt und der demnächst auch als gedrucktes Buch erscheinen wird.

Ich danke allen Lesern für das mittlerweile einjährige Vertrauen, das im regelmäßigen und zahlreichen Aufruf dieses Blogs deutlich wird. Natürlich gibt es die meisten Besuche aus Deutschland, aber auch aus Österreich und den Niederlanden klinken sich häufig Besucher ein. Weitere Besuche kamen bisher unter anderem aus der Schweiz, Russland, USA, Brasilien, Spanien und der Türkei.

Im zweiten Jahr des online-Bestehens des Triebzuges werde ich daher auch Übersetzungen ins Englische, Spanische und Russische bereitstellen. Es wird allerdings noch einige Zeit brauchen, denn ich bin gerade in den Vorbereitungen zur Druckausgabe von „Triebzug nach Minden“.

Für Bestellungen ist eine E-Mail nebst Angabe der Lieferanschrift ausreichend.

In diesem Sinne danke ich herzlichst für Ihr Vertrauen und verbleibe

Ihr

Alfredo Molino

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