Briefe an Danyelle (07.2016)

portrait1

Briefe an Danyelle (zuletzt aktualisiert am 23.05.2015)

Danyelle hat schon lange den Kontakt zu mir abgebrochen, obwohl sie mir immer wieder E-Mails zwischendurch schrieb. Natürlich ließ ich keine einige Nachricht unbeantwortet – aus Höflichkeit und Respekt. Ich hatte auch nie einen Grund, sie zu ignorieren. Einen Menschen, den man schätzt, ignoriert man nicht.

Auch ich habe nach wie vor das Bedürfnis, ihr Dinge mitzuteilen, auch wenn das Verhältnis nun auf dem Tiefpunkt angelangt ist. Ich würde mich gerne einmal mit ihr über das Wetter unterhalten, die letzten Ergebnisse einer Landtagswahl oder die Ergebnisse eines Fußballspieles. Aber alle Nachrichten werden ignoriert – sie glaubt, ich wolle ihr nachstellen und bleibt deshalb konsequent.

So werde ich fortan das, was ich ihr mitteilen will, in dieser Rubrik niederschreiben.

post3

08.07.2013, 23 Uhr

Lernte ich dich damals kennen zu einer Zeit, als du selbst nicht ganz du selbst warst? Heute bist du es wohl mehr, und damals, als es sich mit Janine 83 ereignete, war es wohl ebenso.

Was sie für Konsequenzen zog und wie es damals weiterging, weiß ich nicht. Unser Fall wird aber nicht so sang- und klanglos im Sande verlaufen. Wenn es ein Ende geben soll, dann werde ich es akzeptieren, ich werde mich dann im Vollrausch vor Deine Wohnungstüre in der Bismarckstraße legen und darauf warten, was passiert. Den Rest kannst du erledigen, bisher hattest du ja nicht den Mut dazu. Ich werde es dir aber nicht ersparen. Du selbst wirst mich ins bittere Ende befördern.

Die Geschichte mit Janine83 konntest du moralisch ja gut vertreten. So wird es auch diesmal sein. Für Feigheit gibt es immer eine moralische Erklärung. Dafür will ich dir heute danken. Ich werde dir auch ein besonderes Geschenk zum 23.07. machen.

Viele Grüße

post2

23.04.2013, 17 Uhr

Hallo Dany,

ich verstehe wirklich nicht, warum du von Straftaten sprichst. Was meinst du denn damit?

War es etwa eine Straftat, daß ich am 28.06.2012 deine Eltern angerufen habe, weil du mir angedroht hast, mein Haus in Brand zu setzen?

War es eine Straftat, die Finanzbehörden, die Krankenkasse und den Vermieter zu informieren? Es war mit Sicherheit nicht die feine englische Art, aber du hattest auf mich doch auch keine Rücksicht genommen. Zudem entsprach alles der Wahrheit und die Beweise legte ich mit vor.

War es eine Straftat, eine Einigung herbeiführen zu wollen, auch deshalb, weil ich später Gewissensbisse wegen meiner Schritte bekam und es bereute?

War etwa mein Empfinden meine Straftat, daß ich mich bei dir stets geborgen fühlte, wenn auch nur für Geld? Da müßten alle anderen deiner Kunden sich ebenso strafbar gemacht haben.

Ist es eine Straftat, wenn man sich nach einem Jahr noch immer daran erinnert, daß eine Geschäftsbeziehung wegen einiger Mißverständnisse auf diese erbärmliche Art und Weise endete und ich die Frage stelle, warum dies so war?

Ist es eine Straftat, wenn man auch nach allem, was passiert ist, versucht, das Gute im Menschen zu sehen?

Ist es eine Straftat, mit anderen Menschen darüber zu sprechen, was sich ereignete? Vom Psychiater angefangen über Freunde und Bekannte, mit virtuellen Kontakten – zum Zwecke, Licht in das Dunkel zu bringen?

WENN ES EINE STRAFTAT WAR – WARUM HAST DU BISHER NICHT GEHANDELT?

DU BIST EIN MENSCH WIE JEDER ANDERE, DIE GESETZE BEHANDELN DICH WIE ALLE ANDEREN AUCH!

Daß du bisher nur von Straftaten sprichst und nichts weiter tust, bestätigt mich darin, daß andere, unlautere Gründe für das Ende verantwortlich sein müssen.

Dennoch glaube ich noch immer an das Gute im Menschen.

post1

21.04.2013, 20 Uhr

Hallo Dany,

momentan ist von dir ja wenig zu lesen. Das ist schade, denn ich mache mir Gedanken, woran das liegen könnte.

Ich bin ehrlich gesagt etwas beunruhigt. Vielleicht sagst du mir ja auch Bescheid.

In deinem Hausforum macht man sich jetzt Gedanken über meinen Geisteszustand, ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, daß diese Sache so einen Staub aufwirbelt. Fast sieht es so aus, als sei ich für die Leute in dem Forum jetzt so interessant wie du es stets für mich warst. Ich frage mich, wer hier wen nicht versteht oder nicht verstehen will.

 Na ja, und der Sebastian, der ja auch Musik macht, der ist jetzt auch böse auf mich, der hat mich damals ja als Spacko bezeichnet. Seine Musik ist ganz toll und ich habe einen Kommentar gepostet. Das hat er auch als Affront gewertet, warum auch immer. Als Musikerkollege muß man sich doch gegenseitig verlinken, schon wegen dem Werbeeffekt. Na ja, ich muß die Welt ja auch nicht verstehen. Dich habe ich ja auch nicht verstanden., zumindest nicht mehr seit Mai 2012.

Hast du mich denn verstanden?

Gruß

16.04.2013, 8 Uhr

Hallo Dany,

ich kann mir nicht erklären, warum du so still bleibst. Damals hattest du dich immer von Zeit zu Zeit gemeldet, auch nach der Anzeige und nachdem du dich aus dem Escort zurückgezogen hast.

Gerade bin ich dabei, eine Erklärung zu finden, warum dies so ist. War es vielleicht nur eine Trotzreaktion, ähnlich der, als du angefangen hattest, es mit Männern zu treiben? Aber Trotzreaktionen gehören doch in die Kinderstube, und wir zählen uns zu den Erwachsenen (obwohl du mich zuletzt als Spielkind sahst, was teilweise auch richtig ist).

Es könnte durchaus sein, daß der Grund in deiner Stille im schlechten Gewissen liegt, hättest du ein reines Gewissen, würde es ja auch gar keine Gründe geben, nicht zu antworten. So wie bei Politikern, die sich etwas zu Schulden kommen ließen. Mit reiner Weste können sie ohne Furcht auspacken, mit schmutziger Weste ist es durchaus besser, zu schweigen.

Ich will auch nicht glauben, daß ich in dir einen Menschen getroffen habe, der sein Gesicht verloren hat – nach all den Dingen, die sich nun zugetragen haben. Oder war es so, daß du schon vorher keines hattest? Äußerungen wie „ich war gegangen, lange bevor wir uns kannten und ich leide unter diesem System“ lassen derartiges vermuten. Dabei hätte ich gerade über diese Äußerung sehr gerne mit dir gesprochen. Und du glaubst, du tätest dir einen Gefallen, wenn du zu alledem nichts sagst…

Es verschlimmert nur die Situation für uns beide, weil wichtige Dinge weiter im Unklaren bleiben.

Ich appelliere daher an deine Vernunft und fordere dich auf, mit mir zu sprechen. Es gibt keinen Grund zur Angst und es gibt keinen Grund, Gesichtsverlust zu fürchten.

Erspare mir doch den Eindruck, daß ich, als ich dich getroffen habe, nur einer Illusion und einem bösen Doppelspiel aufgesessen sein könnte. Das kann und will ich nicht glauben, schon allein deshalb muß ich Klarheit bekommen, egal, wie sie aussieht.

12.04.2013, 16 Uhr

Huhu Dany,

sei nicht böse, daß ich Dir von Zeit zu Zeit schreibe. Es ist ein Vertrauensbeweis, und ich frage mich immer wieder: „Warum kann ich sie eigentlich nicht vergessen?“ Vielleicht, weil ich in Dir ein Idealbild von einem Menschen gesehen habe, das am Ende erschüttert wurde durch die Enttäuschung? Vielleicht, weil ich dieses Idealbild wieder herstellen will, trotz meiner Fehler?

Vielleicht liegt es nur daran, daß der absolute Tiefpunkt erreicht ist und daß der Frieden dem Unfrieden weichen mußte…gegen meinen Willen. Vielleicht will ich den Feldkoch auch gar nicht vergessen? Und vielleicht muß ich immerzu versuchen, den Frieden herzustellen, auch auf die Gefahr hin, daß ich wieder mißverstanden werde und als „krank“, „psychopathisch“ gesehen werde und das Gegenteil beweisen muß?

Jedenfalls habe ich immer wieder das Bedürfnis, dir von Zeit zu Zeit einige Gedanken zu schreiben. Ich befasse mich noch immer sehr intensiv mit Dir, nimm es nicht als Drohung sondern als Anerkennung für Deine Person. Und es ist keineswegs eine Nachstellung, sondern ein Kompliment, aber das wirst Du wohl leider auch falsch verstehen. Warum eigentlich? Ich war dem Rollenspiel nicht mehr und nicht weniger verpflichtet als Du, nur dir gegenüber habe ich keine Rolle gespielt, sondern ich war so, wie ich bin. War das der Grund, daß Du alles beendet hast?

Ich suchte niemanden, in den ich mich verlieben kann, sondern jemandem, dem ich vertrauen kann. So habe ich mich auch immer verhalten. Ich hatte geplant, wenn es zu deinem Besuch bei mir gekommen wäre, noch anderes mitzuteilen – es kam nicht mehr dazu, na ja, vielleicht hättest du es gegen mich verwendet. Auch diese Einladung war ein Vertrauensbeweis. Na ja, wer sich selbst nicht vertrauen kann, der kann auch keinem anderen trauen. Das weiß ich heute auch.

Daß ich das mit der Behörde getan habe, kannst du mir wohl nicht vergessen. Es war nicht böse gemeint. Hättest du das mit mir gemacht, wäre ich dir auch nicht böse gewesen.

Wir brauchen den Frieden. Du verlierst nichts dabei, sondern wirst nur stärker dadurch. Aber willst du eigentlich stärker werden oder in Schwäche vegetieren?

Wie du siehst, habe ich dafür, um mit Dir in Kontakt zu bleiben, sogar riskiert, als Stalker beschimpft zu werden. Dabei weißt du doch, daß dies nicht meine Absicht ist. Ich will dir gerne noch weitere Vertrauensbeweise senden.

Ich habe die Hoffnung, daß du mich irgendwann doch noch verstehen wirst.

Diesen Brief in der aktuellen Druckausgabe ansehen:

brief aus hh0413

10.04.2013, 15 Uhr

Hallo Danyelle,

natürlich denke ich weiter über diese Geschichte nach, das drängt sich nach alledem auf.

Ich finde es schade, daß du dich zurückziehst von allem, daß der Escort nicht mehr besteht. Na ja, ich hätte ja ohnehin nichts mehr davon gehabt, nachdem du den Stab über mir gebrochen hast.

Hattest du dich nun damals tatsächlich so entschieden, weil du wieder mit dem Rauchen begonnen hast? Die Sache beschäftigt mich noch immer sehr.

Du kannst es ja bestimmt nachvollziehen. Das, was die Forenleute mit dem „Nichtausnehmenwollen“ ausdrücken wollen, kann ich gar nicht nachvollziehen.

Du hattest dich damals ja nicht in einem „Gefühls-Escort“ präsentiert, sondern in einem Escort. Damit war doch die Gefühlskomponente von Vornherein ausgeblendet.

Es würde mir wirklich helfen, wenn ich hier noch etwas erfahren könnte. Nun, nach dieser langen Zeit, kann man doch etwas dazu sagen.

Ich tappe im Dunkeln und quäle mich immerfort. Es wird uns doch beiden besser gehen, du sagtest doch immer, daß man aus vielen Fehlern lernen kann. Warum sollte es nicht auch hier so sein?

Was hat sich denn in dir verändert? Es muß sich sehr viel getan haben bei dir seit Juni 2012, das kann aber nicht oder nicht nur an mir liegen. Warum kannst du mir zumindest nicht das erklären, was mich betrifft? Oder denkst du, daß ich alles Recht auf Klarheit und Einsicht mit meiner Behördenaktion verwirkt habe? Auch dies ist doch erklärbar, nur diese Gelegenheit hast du mir nie gegeben.

Habe ich mich denn so getäuscht? Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen.

Bitte schreibe doch endlich. Oder willst du mich mit deiner Stille für irgendetwas bestrafen?

Alles Liebe

06.04.2013, 17 Uhr

Hallo Danyelle,

wieder habe ich eine schlaflose Nacht mit Absinth und Nikotin hinter mich gebracht, eine nette Transsexuelle (die mit mir befreundet ist und mit der ich keinen näheren körperlichen Kontakt habe), die meine Geschichte kennt und der ich auch die Vorwürfe gegen mich beschrieben habe, erwähnte folgende Überlegungen:

  • Ich hatte ihr von deinem Vorwurf erzählt, daß ich dir zu nahegetreten sei und ich gegen deine Prinzipien verstoßen hätte: Sie ist der Meinung, daß du mir hättest sagen sollen, wann ich dir zu nahetrat, nicht im Nachhinein, sondern genau zu dem Moment, als es stattfand. Ich weiß ja noch heute nicht, inwieweit ich dir zu nahe getreten bin. Wenn man gegen Prinzipien verstößt, erhält man ja üblicherweise zuerst eine Verwarnung, und man zieht nicht gleich beim ersten Verstoß solch einschneidende Konsequenzen, wie sie hier gezogen worden waren.

  • Sie fragte weiter, welche Erlebnisse dir während deiner Escort-Zeit überhaupt wichtig waren und welche Absichten bestanden, diesen Escort zu betreiben. Es war ja offensichtlich, daß monetäre Erwägungen hier eher zweitrangig waren, also mußten sie auf anderen Gebieten liegen. War es etwa die Idee, auf diese Weise interessante Menschen kennenzulernen, die dir auch eine Verbesserung der Lebenssituation bieten konnten? War es so, daß Leute, die du zwar als nett und sympathisch eingestuft hast und mit denen du dich auch gerne befaßt hast, in dem Moment als Uninteressant oder Langweilig empfunden hast, als du feststelltest, daß sie doch nicht deine Vorstellung von der Verbesserung der Situation erfüllten? War es so, daß ich für dich zwar ein lustiger Kauz war, nach gewisser Zeit aber trotzdem uninteressant geworden bin?

  • War es vielleicht sogar so, daß du durch meine Besuche überhaupt keine Vorteile oder Annehmlichkeiten abgewinnen konntest, weshalb du dich dazu entschieden hast, die Sache zu beenden? War es so, daß ich in dein Konzept des „Spiels mit den Männern“ aus irgendwelchen Gründen nicht hineinpaßte?

  • Suchtest du während deiner Zeit im Escort vielleicht eher die ständige Abwechslung? Waren also die Begegnungen, zu denen du dich bereiterklärtest (auch mit anderen Männern), vorranging als einmalige Begegnungen zum Zwecke des unverbindlichen Zeitvertreibs angedacht? War es so, daß Kunden, bei denen das Interesse an mehrmaligen Kontakten zu dir bestanden hatte, grundsätzlich problematisch für dich waren, weil der Aspekt der Abwechslung verlorenging und durch die Regelmäßigkeit eine Routine entstand, die du vermeiden wolltest? Ich erinnere mich an diverse andere Kunden, bei denen es ähnlich war, wie z.B. Leute aus Holland. Stellte sich dabei sogar Langeweile ein? Bestand der Escort für dich als eher aus hedonistischen Motiven heraus?

  • Wenn es so war oder gewesen sein könnte, warum war dann während unserer Gespräche so viel von Vertrauensbeweisen die Rede oder gehörte auch das zum Spiel mit den Männern?

  • Warum waren angesichts dieser Erwägungen, die natürlich nur ansatzweise als Erklärung für deine Entscheidungen taugen, keine andere Lösungen denkbar, die für beide weniger einschneidend ausgefallen wären – z.B. Reduzierung der Besuchshäufigkeit oder Reduzierung der Besuchszeit? Und wenn diese Problematik in der Würdigung der Beweggründe eine Rolle spielt – warum wurde sie dann im Rahmen eines Gespräches nie erwähnt, z.B., um mich auf das zu Erwartende entsprechend vorzubereiten? Deine letzten Worte bei unserer persönlichen Begegnung vom 1. Mai 2012 lauteten „wird es ein Wiedersehen geben?“. Diese Worte kann ich schlecht als ideale Vorbereitung darauf interpretieren, was sich danach ereignete.

  • Gab es möglicherweise doch nur ein Mißverständnis oder einen Irrtum, der für deine Entscheidung ursächlich war? Oder war es eine Ausnahmesituation, in der du die Erklärung verfaßt hast?

     

Schönes Wochenende und lieben Gruß

04.04.2013, 19 Uhr

 Huhu Dany,

 ja du hast recht: das Leben ist nicht allzu lange, wie wahr sind deine Worte, die du heute jemandem geschrieben hast. Und doch verweigerst du mir, dich anzusprechen – nach alledem. Im Oktober hattest du mir noch geschrieben: „Deine gute Klientel vergißt du nicht“, einen Tag später hast du es dir anders überlegt „zu intensiv meine Worte“. Kann man sich so etwas nicht wegdenken? Was war so schlimm an den Worten, die so intensiv formuliert waren? Und warum hast du seit Oktober nur noch Beleidigungen für mich übrig?

Ich hoffte auf eine konstruktive Hilfe, im Forum, ich hoffe auch, den Kopf freizubekommen, aber ich schaffe es nicht alleine. Was verliert man, wenn man dabei hilft, auch wenn alles vergangen ist? Frau Merkel kann mir doch dabei nicht helfen. Alle Wege führen immer wieder zu dir zurück. Das hat nichts mit Nachstellung zu tun, sondern mit der Absicht davon loszukommen, das geht aber nicht ohne die Person, die das verursacht hat. Wirst du etwas dabei verlieren, wenn du hilfst? Ich bitte doch um Hilfe, die sonst niemand bieten kann. Dann werde ich am Ende wieder so ein Mensch sein wie zuvor und kann wieder glücklich sein, und muß dann nicht weiter an dich denken.

Ich appelliere nur an etwas Menschlichkeit und Herz, wie sagtest du im Oktober, als du für einen Tag alles auf Null stelltest: „weil ich dich und mich nicht unglücklich machen will“. Ich bin auf dem besten Wege, unglücklich zu werden, den Weg heraus finde ich nur mit deiner Hilfe. Ich hoffe es war keine Straftat, diese Gedanken zu veröffentlichen. Danke für das Verständnis und einen schönen, sonnigen Abend.

03.04.2013, 18 Uhr

Hallo Danyelle,

erinnerst du dich noch, wie sich alles entwickelt hat?

Damals hast du den Pfad des Anstandes verlassen, indem du mich auf den Müll warfst.

Darum wurde auch ich unanständig, und einen Monat später kam der Mann aus Bielefeld zu dir, der sich auf dein Ledersofa setzte, dahin, wo ich immer saß. Es war dein Geburtstag. Daß sie sich ausgerechnet diesen Tag aussuchten, war nicht meine Entscheidung. Aber auch an diesem Tag hast du mir Garstiges ins Forum geschrieben, was mich traurig machte.

Willst du so fortfahren? Du bist doch ebenso unglücklich über die Situation wie ich.

Uns beiden wird doch ein Stein vom Herzen fallen, wenn Friede einkehren würde.

Wir müssen doch das Unrecht hinter uns lassen. Hast du mir nicht immer geschildert, wie ungerecht du es findest, wie es in der Welt zugeht? Du hast die Steinigungen im Iran erwähnt, die Homophobie in Russland, um nur einiges zu nennen. Warum läßt du die Ungerechtigkeit in deinem nächsten Umfeld zu? Hast du dich wirklich so verändert und dein Gewissen und Ehrgefühl verloren?

Ich konnte verstehen, daß du mir nicht verzeihen wolltest, obwohl du es im September per E-Mail geschrieben hattest, aber war das nur eine Laune? Wir beide haben uns doch schuldig gemacht, aber es ist doch unmenschlich, diesen Zustand so weiterzuführen.

Warum willst du das Unrecht, an dem wir beide Schuld tragen, nicht hinter dir lassen?

Willst du das verantworten, vor dir und mir? Oder was hat dich so verändert? Man kann doch etwas dazu sagen! Wer verbietet es dir? Dein Stolz oder deine verletzte Seele?

Ich bin immer über meinen Schatten gesprungen, auch wenn es schwer fiel. Die Hoffnung, Frieden schließen zu können, war mir aber wichtiger als Stolz oder konsequentes Handeln. Ich versuchte es immer wieder. Warum werde ich so enttäuscht?

Oder ist es doch dein schlechtes Gewissen? Kann ich dir deshalb nicht mehr in die Augen sehen? Was ist das für ein erbärmlicher Stil, geht man so mit Menschen um?

Erinnere dich doch – was habe ich dir getan, bevor du mich auf den Müll warfst?

Hatten wir uns nicht immer geachtet und respektiert? Warum war es plötzlich anders?

War dir das, was wir erlebt haben, wirklich so wenig wert, daß man es am Ende wegwarf wie ein feuchtes Taschentuch?

Ein Irrtum oder Mißverständnis muß der Grund dafür sein. Ich werde die Gründe weiter suchen, weil ich es nicht glauben kann.

Wir müssen über vieles sprechen. Mach es mir nicht so schwer und hilf mir dabei. Versuche deine Ängste hinter dir zu lassen. Verhalte dich wie ein vernünftiger Mensch und nicht wie einer, der vor allem den Kopf in den Sand steckt.

Das bist du dir schuldig und auch mir.

Bis dann!

………………………………………………………………………………………………………………………………

Eine neue Bitte um Versöhnung in Briefform sandte ich im Mai 2015 zu, da die Situation für mich nach wie vor menschlich unerträglich ist. Ich schrieb:

„In Minden begann mein Schicksal. In Minden soll es auch enden. Die Frage ist nur, wann….“

„Nun ist es aus!“ – nein, noch lange nicht! Sonst hätte ich nicht 3 Jahre lang durchgehalten. Und die Beweise meiner Hartnäckigkeit kommen regelmäßig.

„In jener heißen Nacht zum Mai, da saßen wir auf der Bank am Kanal, Du rauchtest einen Joint, ich hatte Angst im Dunkeln, das ist doch normal. Als ich dann ging am nächsten Tag, da fragtest du mich, ob wir uns wiederseh’n. Die Frage verstand ich nicht – du wolltest mich nie wiederseh’n“.

Hallo Daniel,

diese 3 Zitate sind dir noch bekannt. Bestimmt hast du dich öfters darüber aufgeregt, aber es ist die Wahrheit. Wir regen uns alle viel zu oft auf, so war es auch damals, als du mir schriebst, daß es aus ist. Nur weil ich meine Solidarität für dich öffentlich bekundet habe. Dann habe ich mich über dich aufgeregt und gehandelt. Das war genauso hart wie deine Reaktion. Eines ergibt das andere.

Dir war es stets wichtig, neue Erfahrungen im Leben zu machen. Bestimmt war meine Reaktion damals auch eine wichtige Erfahrung, obwohl sie nicht die erste dieser Art war. Das weiß ich heute, denn nach über 3 Jahren habe ich viele deiner Postings aufgefunden. Ich habe ein Bild von dir gewonnen, das heute sehr viel schärfer ist als vor 3 Jahren, als du mich abserviertest.

Die Mißverständnisse konnten noch immer nicht geklärt werden, obwohl ich seit Juni 2012 zahlreiche Versuche unternommen habe. Daß es tödlich und fatal ist, den Kontakt so abzubrechen, hast du schon 2007 erlebt, als du dich mit DarkAngel gestritten hast. Mißverständnisse müssen ausgeräumt werden. Deshalb wirst du auch weiterhin meinen Kontakt erdulden müssen, und zwar so lange, bis wir miteinander gesprochen haben und ich richtiggestellt habe, was möglicherweise der Grund für deine Entscheidung war, mir zu sagen, daß Schluß sei. Du kannst gern wieder eine Anzeige starten aber das hilft dir nicht weiter. Es ist nämlich auch den Behörden klar, daß es sich hier um ein menschliches Problem handelt, das nicht so gelöst werden kann, wie du dir das vorgestellt hast.

Wenn deine anderen Bekannten dies so akzeptiert haben, dann war es eben so. Bei mir läuft es nicht so, denn ich bin kein oberflächlicher Mensch. Und unser Problem wird erst dann beendet sein, wenn du mit mir gesprochen hast. Du kannst auch deine Drohung wahrmachen und bei mir vorbeikommen – auch in diesem Falle würden wir zuvor wahrscheinlich miteinander sprechen, und genau dieses Ziel verfolge ich. Mich hindert niemand daran. Und die Gespräche, die ich bisher auf den Behörden führte, hatten eine durchaus befreiende Wirkung. Doch das hilft mir nicht bei meinem Problem. „Helfen kann mir nur einer“ sagte ich der Kommissarin. Es ist unfair, mir diese Hilfe zu verweigern, nur weil ich damals in der Verärgerung genauso verbittert reagierte wie du. Meine Versuche, eine Versöhnung zu erwirken, sind mittlerweile zu meinem erklärten Lebenssinn geworden. Ich werde diesen Lebenssinn auch weiterhin konsequent verfolgen. Es geht um Menschlichkeit und Anstand. Ich kann nicht glauben, daß du Menschlichkeit und Anstand verloren hast. Ich würde auch gerne wissen, warum. Wir sind doch alle Menschen, wie du sagtest.

Und es war unfair, mir erst nach 8 Monaten zu sagen, wie es aussieht. Ich hätte gewünscht, daß ich dich nie getroffen hätte, dann wäre mir vieles erspart geblieben. Aber das ist nur die eine Seite, und diese Sichtweise stellte sich erst im Juni 2012 ein. Zuvor hatte ich mich über jeden Termin in Minden gefreut, was ich dir auch mitteilte. Auch das hast du mißverstanden. Es ging niemals um Liebe, und es kann kein Verbrechen sein, jemanden gerne zu haben. Warum selbst das für dich ein Problem war, solltest du mir erklären, worum ich dich bat. Da du es nicht sagtest, mußte ich annehmen, daß du es selbst nicht wußtest. So sagtest du auch einmal am Telefon.

Ich will kein Opfer einer Unentschlossenheit sein, die auf falschen Erkenntnissen und Mißverständnissen beruht. Dagegen werde ich mich weiter wehren, deshalb bin ich kein Psychopath. Das, was geschah, beruhte auf dem verzweifelten Versuch, den Kontakt zu einem Menschen herzustellen, der auf einmal nicht mehr erreichbar war, nicht für mich und auch nicht für andere. Und ich habe verglichen, wie wir damals miteinander umgegangen sind und wie wir es heute tun. Ich habe von Unmenschlichkeit gesprochen, von Herzlosigkeit und von Erbärmlichkeit. Dies trifft auf uns beide zu.

Deshalb habe ich mich stets um eine Versöhnung bemüht. Ich weiß noch immer nicht, welche Gründe dagegen sprechen, sich die Hand zu reichen. Bist du dir zu fein dafür oder habe ich dich wirklich so hart getroffen? Ich bedauere es sehr, was ich getan habe, aber deine Unverschämtheiten und Beleidigungen, die ich zuvor nie von dir kannte, lösten dies in mir aus. Ich schlage ebenso hart zurück wie derjenige, der mich schlägt. Nur gibt es einen Unterschied: es ist nur ein Zurückschlagen, und es muß eine schwere Erschütterung vorangegangen sein.

Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst. Es ist eigentlich eine ganz normale menschliche Reaktion. Hattest du denn erwartet, daß ich die Sache auf sich beruhen lasse und mir eine Alternative suche, so wie der Ingenieur, von dem du so viel hältst?

Ich glaube, daß du all diese Menschen zum Narren gehalten hast, jeden, der dich über die blauen Seiten kontaktiert. Ich mußte annehmen, daß du auch mich zum Narren hältst, weshalb ich entsprechend reagierte. Warum gibst du mir nicht die Gelegenheit, dir dies persönlich mitzuteilen? Wovor ängstigst du dich denn? Würdest du mich wirklich kennen, dann hättest du keine Angst vor mir. Oder bist du dir zu fein dafür? Wenn ja, wüßte ich gerne, warum.

Du mußt doch auch sehen, daß diese Situation für uns beide unerträglich ist. Sonst hättest du wohl kaum 3 Anzeigen erstattet. Ich schreibe auch immer wieder, weil ich damit zeigen will, daß ich keineswegs der oberflächliche Typ bin, wie du es immer behauptest. Seitdem mich Danyelle ausgeschlossen hat, fühle ich mich von der ganzen Welt ausgeschlossen. Sind dir die Folgen deines Handelns für mich gar nicht bewußt? Nein, wir haben uns nichts geschenkt, trotzdem kann das nicht ewig so weitergehen.

Es kann nicht daran gelegen haben, daß du mich zu nah an dich herangelassen hast, ich habe dich dazu nicht gezwungen. Mit anderen hast du auch Marihuana geraucht (z.B. mit Dominik, dem DWT aus Vlotho). Mir hast du gesagt, du würdest es nicht mit anderen machen – warum hast du mich belogen? Warum spieltest du einen sympathischen Typ vor – nur des Geldes wegen? Warum war dir meine Entschuldigung vom Oktober 2012 zu intensiv? Wie hätte sie denn aussehen müssen? Warum sagtest du über mich, man könne „Pferde mit mir stehlen“, wenn du es doch gar nicht so gemeint hast??

Ich weiß, ich war nur einer unter Tausenden oder Zehntausenden, vielleicht hast du auch den Überblick verloren über all deine Freier, aber muß man deshalb so übel miteinander umgehen? Viele Deiner Freier würden dich gerne wiedersehen: Andreas, der große Russe aus Hannover z.B. oder Campino, der immer so auf wild auf deinen Nektar war (wie er schrieb), oder viele andere. Hast du die auch alle so behandelt wie mich? Und dann wunderst du dich über Morddrohungen (die nicht von mir stammten, das wurde polizeilich nachgeprüft)?

Ja, wir haben alle unsere Fehler. Aber sie dürfen uns nicht zur Einschränkung werden. Ja, ich habe dich auch würdelos behandelt. Aber du mußt meine damalige traumatisierte Situation sehen. Der Suizidlötzinn war kein Lötzinn. Es ist nur meiner Frau zu verdanken gewesen, der ich ein solches Leid ersparen wollte. Und geschadet haben wir uns gegenseitig. Wir wollten es beide nicht, ich genausowenig wie du. Trotzdem kann man weiterhin menschlich bleiben. Einem Streit folgt meist der Friede, warum ist das bei dir nicht möglich? Was gewinnst du, wenn wir uns weiterhin im Krieg befinden?

Es ist doch ein Beweis der Größe, wenn man verzeiht. Denk doch mal darüber nach. Loslassen ist gut, das setzt aber eine Klärung voraus. Sich weiterhin als Unmensch zu präsentieren, hilft niemandem, am wenigsten deinem Ego.

Wahrscheinlich weißt du selbst, daß ich dir niemals schaden wollte. Du suchtest nur einen Grund, weshalb du dann auch geschrieben hast „jetzt ist’s aus“. Warum warst du nicht ehrlich zu mir, dann wären wir heute vielleicht noch in einer menschlich normalen Situation. Und nun wirfst du mir mein Handeln vor, was nur die Konsequenz deiner Unehrlichkeit war.

Ich bitte dich heute deshalb erneut um eine Versöhnung und um die Beantwortung meiner Fragen. Den Triebzug kann ich gerne löschen, wenn du es willst. Es wäre schön, wenn du Menschlichkeit zeigtest und dich überwindest. Gestern ist mir in der Bäckerstrasse eine weiße Taube begegnet. Vielleicht sollte sie ein gutes Omen sein, deshalb hoffe ich auf eine Versöhnung und darauf, daß du mir die Gelegenheit gibst, die Mißverständnisse auszuräumen.

Lieben Gruß
Minden, 20.05.2015


Aufgrund der merkwürdigen Entwicklung unseres Streites wurden die damit verbundenen Fragen mit der Zeit immer drängender. Diese versuchte ich zuweilen auch in Form des klassischen Briefes zu klären. Eine nette Gepflogenheit war es bisher auch, Postkarten von unterwegs an Dany zu senden und ihr damit einen netten Gruß zu übermitteln – garniert mit einem netten Spruch.

Hier eine Übersicht der Orte, von denen aus ich Karten an Dany absandte (die Numerierung der Absendungsorte korrespondiert mit der tatsächlichen Abfolge der Absendung – die letzte Absendung erfolgte als Nummer 26 von Helgoland aus; Fortsetzung folgt!):

karte_absendungen an dany


Eine Auswahl der schönsten Kartenmotive:

 

k_tr k_npk_salzburg k_nancyk_ms k_mik_ma k_lorsch k_lg k_kassel k_ka k_hh k_hb k_garmisch k_don k_buda

k_brux k_banane k_bestermann k_xm

GEDSC DIGITAL CAMERA

k_hetero k_hemmungslos k_gummi k_gameover k_eigelb

Hinterlasse einen Kommentar