Dany und der Sex (02.2016)

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Diese Rubrik müßte richtiger „Dany und die sexuelle Orientierung“ heißen, doch diese Überschrift wäre zu lang geraten.

In diesem Blog möchte ich die Gründe für ein überraschendes Zerwürfnis aufdecken, so gelangt man zwangsläufig auch in den Themenbereich der sexuellen Orientierung. Denn möglicherweise könnte auch dies ein Grund für das Zerwürfnis gewesen sein.

Danyelle bezeichnete sich selbst als bisexuell. In einem Telefonat mit mir präzisierte sie diese Neigung mit der Feststellung, „daß sie homosexuelle Männer“ nie angezogen hätte. Demnach wurde Danyelle offenbar vorwiegend von hetero- und bisexuellen männlichen Kunden aufgesucht, während sie sich selbst eigentlich einen weiblichen Partner wünschte und in früherer Zeit sogar monogam lebte.

Auf meine Frage, warum sie es dennoch mit Männern trieb, antwortete sie mir, daß dies aus einer gewissen Trotzreaktion erfolgte, die durch ihre mißlungenen Partnerschaften und die Erfahrung mit ihrem Sohn, für den sie das Sorgerecht verlor, bedingt war.

Es ist naheliegend, daß sich Danyelle mit dem Mittel der Promiskuität und ihren oberflächlichen Bekanntschaften zu Männern getröstet hat. Gleichzeitig benutzte sie diese Bekannten schließlich als zufällige Figuren und Opfer, denn nur, indem sie ihnen nach geraumer Zeit den Laufpaß gab, gewann sie die für sie so wichtige Bestätigung und Kompensation.

Interessant ist auch die Frage, inwieweit die Konstellation „bisexueller Ladyboy – bisexueller männlicher Kunde“ (was auf die Konstellation zwischen ihr und mir zutrifft) für das Zerwürfnis mitverantwortlich war. Denn während meiner langjährigen Erfahrung mit Transsexuellen (welche sowohl Huren als auch solche Personen einbeziehen, die nicht in der Prostitution tätig sind) bin ich auf Menschen unterschiedlicher Neigung gestoßen. Einige davon bezeichneten sich als heterosexuell, andere als homosexuell und wieder andere als bisexuell. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit oder Langfristigkeit einer solchen Bekanntschaft gab es überraschende Unterschiede. Interessant ist, daß sich in meinem Umgang mit Transsexuellen, die sich als schwul bezeichneten (manche Personen, die ich aus dieser Gruppe kannte, waren mit einem Mann verheiratet und pflegten keine sexuellen Kontakte zu Frauen), längerfristigere Kontakte ergeben haben, als es bei solchen anderer Neigung der Fall war. Auf die Problematik mit Danyelle bezogen, könnte dies bedeuten, daß Danyelle den Kontakt zu Männern ausschließlich gepflegt hat, um ihre psychischen Defizite zu kompensieren. Der sexuelle Kontakt zu ihren männlichen Kunden und Bekannten mag ihr möglicherweise vielleicht von Anfang an zuwider gewesen sein, sie praktizierte ihn dennoch, um das von ihr definierte Ziel der Kompensation, das sich aus der oben beschriebenen Trotzreaktion ergab, zu realisieren. Vielleicht ergab sich daraus zwangsweise auch die Wegwerfmentalität, die sie im Umgang mit ihren Freiern immer wieder praktizierte und die zu solchen Zerwürfnissen wie unserem führten.