Danyelles Biografie (9.2016)

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In meinen zahlreichen Gesprächen mit Danyelle, die stets angenehm verlaufen sind und in denen ich auch ihr viele Informationen über mein eigenes Leben gegeben habe, ist über die Zeit ein sehr genaues Profil von der Person Danyelle entstanden.

Dieses Profil versuche ich nachfolgend in Form einer Biografie über Danyelle wiederzugeben.

Danyelle wurde als Daniel Heumann am 23. Juli 1983 in Stadthagen, einer Stadt im Schaumburgischen in Niedersachsen, als erster Sohn des Lackierers Jürgen Heumann und dessen Gattin (Petra?) geboren. Danyelle hat noch einen jüngeren Bruder, von dem nichts weiter bekannt ist. Danyelles Erzählungen zufolge verlief ihre Kindheit in Stadthagen sehr glücklich. Im Alter von 10 Jahren entdeckte sie ihre transsexuelle Neigung, ohne aber ihre männlichen Verhaltensweisen entsprechend zu ändern.

Dies änderte sich auch nicht nach Danyelles Volljährigkeit. Zu dieser Zeit war sie nach eigenem Bekunden als echter „Womanizer“ unterwegs und nutzte insofern auch alle Möglichkeiten, die sich ihr boten. Während ihrer Partnerschaft mit ihrer „einzigen“ Liebschaft Jacqueline („Jacky“), mit der sie teilweise auch eine längere Zeit in Hamburg verbrachte, bahnten sich jedoch erste partnerschaftliche Probleme an. Da sie mit Jacky zusammen mit deren Mutter in einem subkulturellen Milieu in Hamburg lebte, das auch von zahlreichen handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Jacky’s Mutter geprägt war, ging die Verbindung letztendlich in die Brüche. Danyelle betonte allerdings mehrfach, daß dies auf einen Fehler von Danyelle zurückging, was sie retrospektiv immer wieder bedauerte. Dies war vermutlich der erste Zeitpunkt, an dem Danyelle ein tieferes Trauma erlebt haben muß.

Es sollte sich während Danyelle’s Partnerschaft mit Vanessa einige Jahre später fortsetzen.

Im Jahr 2000 leistete Danyelle ihren Bundeswehrdienst in Siegburg bei Troisdorf als Sanitätssoldat ab. Die Bundeswehrzeit hatte Danyelle immer wieder als „eine schöne Zeit in ihrem Leben“ beschrieben. Ob sie damals bereits ihre Bäckerlehre beendet hatte, ist nicht belegt, Danyelle konnte während ihres Wehrdienst jedoch aufgrund ihrer Bäckerlehre eine weitere Ausbildung zum Feldkoch realisieren. Den Bäckerberuf wollte sie jedoch wegen einer Mehlstaubunverträglichkeit nach der Bundeswehrzeit nicht mehr ausüben.

Um 2004 zog Danyelle dann von Stadthagen ins westfälische Minden um, das 20 km westlich von Stadthagen gelegen ist. Dort bezog sie eine Wohnung mit ihrer damaligen Freundin Vanessa, mit der sie auch ein Kind zeugte. Noel erblickte im Dezember 2005 das Licht der Welt (am 18. oder 21. Dezember). Die Partnerschaft mit Vanessa endete – so wie Danyelle es mehrfach erzählte – am Tag von Vanessa’s Niederkunft im Krankenhaus, als diese Danyelle den Laufpaß gab. Zuvor hatte sie Danyelle mit dessen besten Freund betrogen. Auch dieses Erlebnis muß in Danyelle traumatische Reaktionen hervorgerufen haben.

Belegt ist, daß Danyelle seit 2006 die mir bekannte Wohnung in der Mindener Bismarckstrasse 28 bezogen hat. Homophile Aktivitäten hat Danyelle bereits vor ihrer Partnerschaft mit ihren Freundinnen Jacqueline und Vanessa gepflegt, so erzählte mir Danyelle desöfteren, daß sie mit einem ihrer Schulkameraden während der Hausaufgabenarbeit in der elterlichen Wohnung in Stadthagen sexuelle Handlungen vollzogen hätte, die auch Danyelles Mutter nicht verborgen geblieben sind. Daneben pflegte sie auch während ihrer Partnerschaft mit Jacky und Vanessa intime Kontakte zu Männern. So stieß sie um 2004 auch auf DarkAngel, der in der Vergangenheit auch im Transgender-Forum aktiv war. Sie lernte ihn wohl in Hamburg oder bei Brake an der Unterweser kennen, und DarkAngel wurde zu einer für Danyelle wichtigen Person, da DarkAngel der Erste war, der sie anal penetrierte. Seit dieser Zeit – es war um 2005 – muß die anale Penetration für Danyelle ein wichtiger Programmpunkt auf sexuellem Gebiet geworden sein.

Um 2007 befaßte sich Danyelle sehr intensiv mit der Frage ihrer Transsexualität. Sie besuchte verschiedene Ärzte und Psychiater (unter anderem in Bielefeld und Dortmund) und war damals sogar bereit, sich hormonell behandeln zu lassen oder gar eine Geschlechtsangleichung vornehmen zu lassen. Im TGF finden sich zahlreiche Postings von Danyelle zu diesem Thema. Letztendlich entschloß sich Danyelle aber gegen eine Behandlung, möglicherweise deshalb, weil Danyelle noch immer sehr stark – zumindest körperlich – mit ihrer männlichen Identität verbunden war. Außerdem waren Danyelle die Ärzte, mit denen sie im Rahmen dieser Behandlung zusammenkam, nicht geheuer oder sie erschienen ihr nicht kompetent genug.

Im TGF hat sie sich seit 2007 auch selbst als „Hobby-Hure“ bezeichnet, ein Hinweis darauf, daß Danyelle schon zu dieser Zeit ausgiebige sexuelle Erfahrungen jedweder Couleur machen konnte. Ältere Quellen im Internet belegen ihre Aktivität im Bereich der Prostitution, die sie damals noch nicht vornehmlich in der Mindener Bismarckstrasse, sondern auch andernorts ausgeübt hat. Vorübergehend war sie in jener Zeit – um 2007 – an verschiedenen Orten in Deutschland als Hure unterwegs, so z.B. in Ovelgönne-Oldenbrok bei Brake (Unterweser), im fränkischen Fürth, in den Niederlanden oder in Hannover.

Im Jahr 2007 veröffentlichte Danyelle auch ein Posting mit dem Titel „bitte helft mir“, in dem sie einen Streit mit einer vermutlich weiblichen Person namens „Janine83“ beschreibt. Im weiteren Verlauf läßt diese auch online und somit öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung bereits die Qualitäten erahnen, die ich Jahre später mit Danyelle selbst erlebt habe. Danyelle erklärte, daß sie durch Janine’s Betreiben damals zwangsgeoutet wurde, was ihre Sexualpraktiken und ihre Aktivität als Trans-Hure anbelangt.

Um 2009 hat Danyelle ihre Aktivität als Trans-Hure dann ausschließlich auf ihr heimisches Domizil in Minden konzentriert, womit sie den soliden Status einer „seßhaften und zuhälterfreien Hure“ (Zitat A. Stünkel alias „Archie“) erlangte. Aufgrund dieser Besonderheit im Trans-Milieu konnte Danyelle so einen beachtlichen Kreis von Stammfreiern bedienen, verbunden mit einer kontinuierlichen Aktivität in diesem Bereich, was allerdings nicht dem persönlichen Naturell von Danyelle entsprach, das eher auf einmalige erotische Abenteuer mit Unbekannten ausgerichtet war. Aufgrund dieser Umstände fühlte sich Danyelle deshalb gezwungen, einen ihrer ersten Stammfreier – Henk Meuleman – mehrfach vor die Tür zu setzen, da Danyelle regelmäßige Besuche gleicher Kunden auf Dauer als nicht praktikabel oder nicht wünschenswert erachtete – aus was für Gründen auch immer.

In der Wahl ihrer Mittel war Danyelle nicht zimperlich, weshalb es immer wieder zu Streitigkeiten mit den betroffenen Freiern kam. So wiederholten sich die Querelen, die Danyelle in Bezug auf ihr Problem mit Janine83 schon 2007 im TGF formuliert hatte, seit Henks Ablehnung mehrmals. Sie wähnte sich sehr bald in der Rolle des Opfers, was auch in den Gesprächen mit den verschiedenen Freiern, die sie gerade besuchten, zur Sprache kam. Dort beklagte sich Danyelle regelmäßig und teilweise mit Tränen in den Augen über unliebsame Gäste (ehemalige Freier), so wie sie sich heute auch über mich beklagt. Auch ich wurde öfters Zeuge von Danyelles Erzählungen über Freier, mit denen sie gerade ein Problem hatte. Dann und wann war ich geneigt, ihr gutgemeinte Ratschläge zu geben, wie man die Situation lösen könnte. Aus heutiger Sicht ist die Vorstellung mehr als befremdlich, daß Danyelle heute mit anderen Freiern auch über mich so spricht, wie sie es früher über andere getan hat. So erfüllt jeder bei Danyelle zwei Rollen und Funktionen: zunächst die des verständnisvollen Freiers, später die des unliebsamen und psychopathischen Feindes und Gegners. Vielleicht gehört dies mit zum Plan der Rollenspiele, die Danyelle in ihrem Profil als Trans-Hure stets beschrieben hat. Es gehörte allerdings nicht zu den Vorstellungen, die ich realisieren wollte, als ich bei Danyelle zu Gast war.

Um 2009 / 2010 unternahm Danyelle neben ihrer Aktivität als Trans-Hure einen weiteren Versuch, ihren Schulabschluß nachzuholen, weshalb sie sich im Mindener Weserkolleg einschrieb. Im Herbst 2011 – einige Tage vor unserer ersten Begegnung in Minden – hatte Danyelle den Schulbesuch jedoch abgebrochen, weil sie mit den dortigen Lehrmethoden nicht einverstanden war und von einigen ihrer Kameraden auch gemobbt worden war.

Seit Oktober 2011 war sie daher ausschließlich als Trans-Hure aktiv. Wie sie mir später in einer E-Mail schrieb, hatte ich sie damals – sie war damals 28 Jahre jung – „auf dem Siedepunkt ihres Lebens“ kennengelernt. Zahlreiche Versuche, ihr unsolides und von Exzessen geprägtes Leben in geordnete Bahnen zu bringen, waren erfolglos geblieben, was Danyelles Unzufriedenheit und Frustration verstärkt haben dürfte. Vielleicht sah sie in ihren Bekanntschaften mit Freiern auch die Möglichkeit, endgültig aus dem Einerlei ihres Lebens auszubrechen und irgendwie ein solides Leben aufbauen zu können. Bei all diesen Versuchen ist die menschliche Komponente jedoch oft auf der Strecke geblieben, was ich verurteile und weshalb ich Danyelles Verhalten auch scharf kritisiere.