Die bittere Bilanz (9.2015)

Im Oktober 2015 jährt sich zum vierten Mal mein erstes Zusammentreffen mit Danyelle. Abgesehen von den 8 Monaten, in denen ich bis Mai 2012 mit ihr ein Verhältnis des gegenseitigen Respektes und der gegenseitigen Achtung pflegte und genoß, das auch stets von einer gewissen Kameradschaftlichkeit und Herzlichkeit geprägt war, traten seither nur unerfreuliche und negative Entwicklungen in den Vordergrund, die in ihrem Ausmaß für mich bisher einzigartig waren und eine Reihe von Erfahrungen mit sich brachten, die mir bisher ebenfalls unbekannt waren.

Naturgemäß sind Streitigkeiten und Mißverständnisse immer Teil zwischenmenschlicher Beziehungen, egal auf welcher Ebene. Bisher war ich stets gewohnt, derlei Streitigkeiten und Mißverständnisse in irgendeiner Form zu lösen. Dies hatte ich auch während des Streites mit Danyelle beabsichtigt, weshalb ich ich immer wieder mit entsprechenden Vorschlägen und Bitten auf sie zugekommen bin. Doch von Anfang an wurden diese Bemühungen in einem ganz anderen Licht gesehen. Nicht nur der Streit selbst und seine Ursache (der im Transgender-Forum öffentlich ausgetragene Disput zwischen Danyelle und Nena Ende Mai 2012) entsprangen einem fatalen Mißverständnis, sondern auch der Fortverlauf des Streites mit all seinen Konsequenzen.

Außergewöhnlich und für mich bisher ungekannt waren die Widersprüche, die deutlich werden, wenn man unseren Umgang von Oktober 2011 bis Mai 2012 mit der Zeit danach vergleicht. Niemand hätte ahnen können, weshalb und in welchem Ausmaß sich ein Verhältnis zwischen Menschen derartig umkehren kann. Weder Danyelle noch ich konnten an einer solchen Entwicklung interessiert sein. Meinen Protest gegen diese Entwicklung habe ich immer konsequent und systematisch zum Ausdruck gebracht. Mit allen Reaktionen und Maßnahmen, die ich aufgrund dieser Entwicklung durchführte, wehrte ich mich gegen diese Entwicklung. Daß ich damit die Situation teilweise noch verschärfte, war für mich unerheblich, denn nur das Ziel war von Bedeutung und nicht der Weg, der dorthin führte.

Immerhin zeigte mir der Fall Danyelle auch, daß man sich gegen Ungerechtigkeiten und menschliche Unzulänglichkeiten wehren muß, wenngleich es sich hier um einen ganz besonderen Fall handelte. Man muß Position beziehen und die betreffenden Punkte beim Namen nennen.

„Der Mann hat gut reden“ könnte man nun entgegnen. Man muß sich jedoch einmal den umgekehrten Fall vorstellen: Wäre ich in der Rolle der Prostituierten gewesen, die sich aufgrund eines Mißverständnisses oder einer menschlichen Unzulänglichkeit eines ihrer Freier entledigen wollte – ich hätte nicht so verbissen und verbittert reagiert wie Danyelle, auch nicht nach der Anzeige beim Finanzamt und bei der Krankenkasse. Ich hätte versucht, die Gründe für das Mißverständnis zu ermitteln, so daß die Reaktion der Gegenseite für mich nachvollziehbar geworden wäre. Ich hätte Mittel geprüft, wie man mit Anstand aus der Sache herauskommen würde, denn wir alle unterliegen Fehlern und Unzulänglichkeiten, die jedoch allesamt korrigierbar sind.

Ohne den Dialog (den Danyelle seit Juni 2012 konsequent und grundlos unterband) war die Korrektur jedoch ausgeschlossen. So war die Eskalation bis hin zur Katastrophe unausweichlich und zwingend. Das Bedürfnis nach Befriedung bestand aus menschlich-psychischer Sicht jedoch weiterhin, unabhängig davon, wie sich die Dinge entwickelten. Dieser Umstand ist schon aus der Kausalität des Hergangs, wie sich der Streit überhaupt entzündet hat, nachvollziehbar.

Es ging nicht um die Frage, warum Danyelle „keinen Bock mehr auf mich hat“, sondern darum, warum es zuvor anders war. Und es ging um die Frage, wie es überhaupt möglich ist, daß eine Hure einen Freier einige Zeit lang anständig und kameradschaftlich bedient, und ihn später mit Beleidigungen und Drohungen belegt – wohlgemerkt, nicht erst seit der Anzeige beim Finanzamt, sondern bereits zuvor.

Es ging um die Frage, warum Danyelle mich nur auf virtuellem Wege über ihre Entscheidung informierte und warum sie so in Kauf nahm, daß sich das Verhältnis kontinuierlich verschlechtern würde. Und es ging um die Frage, warum sie vorgab, Angst vor mir zu haben, während sie genau wußte, daß dies unberechtigt war.

Es geht um die Frage, wie sehr man sich im Umgang mit Menschen täuschen kann, und um die Frage, warum dies bei Danyelle so häufig auch im Umgang mit anderen Menschen und Freiern der Fall ist.

Ich bin mir sicher, daß ich nicht die einzige Person war, die sich mit entsprechenden Reaktionen und Maßnahmen gegen dieses Verhalten von Danyelle zur Wehr gesetzt hat. Von den anderen Personen wissen wir sehr wenig, einige Vorfälle sind mir im Zuge der Recherchen bekannt geworden und ich habe sie hier entsprechend aufgeführt (siehe Rubrik „Dany’s Freunde – Dany’s Feinde“ sowie „Dany-Ticker“). Was mich von den anderen Personen unterscheidet, ist nicht, daß ich – wie Danyelle es immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt – krankhaft und psychopathisch handle, sondern, daß ich im Fall Danyelle genau die Maßnahmen ergriffen habe, die im Hinblick auf die Beantwortung von Danyelle’s Ungerechtigkeiten am wirkungsvollsten und empfindlichsten waren. Dazu gehörte neben der Anzeige beim Finanzamt auch die Veröffentlichung meiner Geschichte, die ich mit Danyelle erlebt habe. Denn nur so konnten andere erfahren, was man eigentlich nicht glauben mag, weil es einfach unglaublich und lächerlich erscheint.

Heute – also vier Jahre nach meinem ersten Zusammentreffen mit Danyelle – sind es noch immer die Widersprüche, die mich beschäftigen. So ist meine Aktivität rund um Danyelle auch ein Bemühen, diese Widersprüche aufzudecken, um zu erfahren, weshalb ein Mensch überhaupt so handelt, wie es Danyelle tat. Ich bin mir sicher, daß sich dieses Bemühen irgendwann auszahlen wird. Es setzt nur voraus, daß man nach wie vor mit Geduld und Methode sich um die Auflösung all der Rätsel bemüht und keine Mühen scheut, auch ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Mein Ideenreichtum wird mich hoffentlich am Ende der Erkenntnis näher bringen.