„Dankeschön“ (06.2016)

straus

Seit unserem sinnlosen Streit sind nun auf den Tag genau 4 Jahre vergangen. Trotz der Tatsache, daß dies eigentlich kein Grund für Frohsinn ist, will ich dieses Jubiläum zum Anlaß nehmen, „Dankeschön“ zu sagen.

Das Wörtchen „Dankeschön“ hat auch in Bezug auf Danyelle seine besondere Bewandtnis, denn Danyelle sprach es gerne aus, wenn ich ihr zum Anzünden einer Zigarette Feuer anbot. Dabei achtete sie stets darauf, das Wort so zu betonen, wie es Damen machen, wenn man ihnen das Feuerzeug oder das Streichholz zum Entzünden der Zigarette reicht: es wurde stets die zweite Silbe betont, während die erste und dritte Silbe tiefer moduliert wurden.

Trotz der bedauernswürdigen Ereignisse habe ich heute allen Grund, ebenfalls „dankeschön“ zu sagen. Die Gründe hierfür liste ich nachfolgend auf.


DANKESCHÖN…

Für deine netten E-Mails, die du vor unserem Streit schriebst und die nie ernstgemeint waren. Trotzdem waren es liebenswerte Lügen, die ihren Zweck erfüllten.


Daß du mir mit deinen Beleidigungen und Drohungen gezeigt hast, was Hass und Verachtung bedeuten – wo du sonst doch stets der Meinung warst, daß Hass häßlich sei


Für die Illusion der Freundlichkeit und des Vertrauens, die alle deine Freier gerne annahmen


Daß du am Ende deine Schulden beim Finanzamt doch noch beglichen hast


Für die vielen Kerzen, die du während meiner Besuche und der Besuche anderer Freier entzündet hast – aus dem Feuer der Gemütlichkeit ist ein Feuer des Hasses geworden, vielleicht war auch dies bereits damals eingeplant


Daß du mich zumindest nicht in dem Maße enttäuscht hast wie viele deiner anderen Kunden und Bekannten


Daß du strikt zwischen Kunden und Freunden trennst, im persönlichen Umgang die Grenzen jedoch bewußt verwischt hast


Daß ich durch dich auch das Transgenderforum kennenlernen durfte, ohne das sich unser Streit niemals hätte entwickeln können


Für die schönen Bilder, die ich von dir machen durfte


Daß du mich erst nach unserem Streit als Psychopathen und Geisteskranken bezeichnet hast, während du zuvor gerade das Gegenteil behauptetest


Daß du dir trotz deines Alters noch ein gewisses Maß an Infantilität bewahrt hast


Daß du mir damals auch gerne von den Heumanns aus Stadthagen erzählt hast


Daß du auch heute noch beharrlich der Meinung bist, daß deine Mißverständnisse berechtigt gewesen sind und eine Gegenprobe kategorisch ablehnst


Daß du immerhin nach 9 Monaten erklärt hast, daß du dich nicht für meine Gefühle interessieren würdest, du selbst aber stets behauptest hast, ein empathisches Wesen zu sein


Daß du wenigstens zu deinen Fehlern und Widersprüchen stehst, wenngleich du auch nichts daraus lernst


Daß du am Ende mit deinen Beleidigungen und Herabwürdigungen doch noch dein wahres Gesicht gezeigt hast


Daß du mir eindrucksvoll den Unterschied zwischen Spießern und sozialen Randgruppen aufgezeigt hast und den ich seit dem 3. Juni 2012 bestens kenne


Daß ich nach unserem Streit endlich die Schönheiten und Reize von Minden und Umgebung kennenlernen durfte, während zuvor dafür keine Zeit blieb


Daß du deinen Freunden im Transgenderforum noch immer überzeugend das sympathische und brave Trannylein vorgaukelst und dich dort als Unschuldslamm und Opfer darstellst


Für deinen Ausspruch „wer lieb und freundlich ist, bekommt Gleiches auch von mir zurück“ – was allerdings auch auf die meisten anderen Menschen – wie auch mich – zutrifft


Für deine Drohungen, die du doch nie wahrgemacht hast


Für die Konsultation eines glücklosen Fachanwaltes, der bisher weder das Gericht noch den Staatsanwalt von meiner „Gefährlichkeit“ überzeugen konnte


Für deinen Vorwurf, daß ich dich – wie die anderen Freier – „nur benutzen wollte“, während es gerade andersherum war